Ausstellung im Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig, 1997. Kleinformatige Gemälde, die sich leicht transportieren ließen und zur Betrachtung aus der Nähe bestimmt waren, bezeichnete man in der zweiten Hälfte des 17. Jh’s. mit dem Terminus »Kabinettbild«. Sie schufen ein Gegengewicht zu den großformatigen, monumentalen Leinwänden, die damals in der Regel den inhaltlichen und formalen Schwerpunkt der Gemäldesammlungen bildeten. Gleich aus mehreren Gründen zogen demgegenüber kleine Gemälde die Aufmerksamkeit der Kunstliebhaber auf sich. Bereits ihre universellen thematischen Möglichkeiten ließen sie besonders attraktiv erscheinen: in kleinem Maßstab illustrierten sie Historien aus der christlichen Vergangenheit, der Geschichte des antiken Altertums und der Mythologie, bildeten allegorische Motive und moralisierende Szenen aus der Gegenwart ab, widmeten sich Landschaft und Stilleben.