Die Grabkapelle, vor allem aber das späte Madonnenbild des Rubens, haben schon bald große Berühmheit erlangt. Von Anfang an hat man dabei die Kapelle als ein Künstlergrabmal verstanden, ihre Ausstattung im Sinne eines »Programmes« gedeutet und das Gemälde als ein Bildepitaph interpretiert - eine Auffassung, die indes einer kritischen Überprüfung der historischen Dokumente und einer Analyse von Ikonographie und Thema des Bildes nicht standhält. In der vorliegenden Monographie wird versucht, die Eigenart und die entwicklungsgeschichtliche Stellung eines der bedeutendsten religiösen Historienbilder des Rubens näher zu bestimmen. Das Hauptgewicht liegt hierbei auf einer genauen Beschreibung von Konfiguration und Kolorit, auf deren Grundlage ein neuer Deutungsansatz möglich wird.