Katalogbuch zur Ausstellung in München 2007. Von keinem Geringeren als Albrecht Dürer hoch gelobt, gilt Conrat Meit (Worms 1470 - Antwerpen 1550/51) als einer der bedeutendsten Bildhauer und -schnitzer der frühen Renaissance in Nordeuropa. Im Unterschied zur sakralen Bildkunst der Spätgotik besitzt Meits Werk einen völlig neuartigen Charakter. Dies bezeugen insbesondere seine für fürstliche Sammler virtuos gearbeiteten Aktstatuetten, seine Porträts und großplastischen Werke aus Marmor und Alabaster. Meits Laufbahn führte ihn von Worms am Rhein über den Wittenberger Hof des sächsischen Kurfürsten Friedrichs des Weisen nach Mecheln in Flandern. Dort wirkte er von 1512/14 bis 1530 als Hofbildhauer der Regentin der Niederlande, Erzherzogin Margarete von Österreich. In ihrem Auftrag entstanden auch Meits berühmte Hauptwerke: die Figuren für das monumentale Ensemble der Grabmäler Margaretes, ihres früh verstorbenen Gatten, Herzog Philibert von Savoyen, und dessen Mutter, Margarete von Bourbon, in der Kirche von Brou bei Bourg-en Bresse. Vier von dort stammende Skulpturen werden zum ersten Mal außerhalb von Brou gezeigt. Meits Spätwerk ist bis 1544 in Antwerpen dokumentiert.?Das Katalogbuch trägt in einem ausführlichen Essay zu Meits Leben und Werk der Bedeutung dieses nordischen Renaissance-Künstlers Rechnung und stellt anschließend die einzelnen Exponate vor: neben Meits signierter Statuette der Judith mit dem Haupt des Holofernes und der Miniaturbüste der Margarete von Österreich (beide im Besitz des Bayerischen Nationalmuseums) sind die meisten seiner erhaltenen Skulpturen aus internationalen Museen versammelt, ergänzend dazu Bildwerke von Zeitgenossen sowie Gemälde und graphische Arbeiten von Albrecht Dürer, Lucas Cranach d.Ä. und Jan Gossaert, in denen das Umfeld von Meits künstlerischem Schaffen anschaulich wird.
