Zu den künstlerischen Experimenten der Renaissance gehören die optischen Illusionen in Gestalt der Anamorphosen. Diese Bilder treiben ihr Spiel mit dem Betrachter, indem sie ihr ursprüngliches Motiv durch wohl kalkulierte Verzerrung verbergen und es in neuen, abstrakten Formen erscheinen lassen. Faszinierende Wechselspiele zwischen Offensichtlichem und Verstecktem lassen die Doppeldeutigkeit des Abgebildeten erfahren. Mal müssen die Anamorphosen aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet werden, manche Spielarten erfordern gar die Benutzung eines geometrischen Spiegelkörpers oder einer Apparatur mit Prismenoptik, um den Bildinhalt entzerrt wiederzugeben. Hier soll den Anamorphosen ein ihnen gebührender Platz eingeräumt werden und damit auch der Versuch unternommen werden, auf diese vergessene Kunst der optischen Illusion aufmerksam zu machen. Mit der beiliegenden Spiegelfolie kann man den meisten Anamorphosen ihr Geheimnis auf beeindruckende Weise selbst entlocken.