Betrachtet man den Beginn der Fotografie einmal nicht als den Zeitpunkt ihrer technischen Erfindung, sondern als einen Paradigmenwechsel in der Geschichte der Ästhetik, so wird der epistemologische Umbruch schon um die Mitte des 18. Jahrhunderts deutlich. Die Ideen eines fotografischen Effekts gelang bereits der Malerei mit ihren ureigensten Mitteln, noch gänzlich ohne die entsprechende Aufnahmetechnik. Das Sehen selbst wurde als neuartiges Aufnahmeverfahren begriffen und wiedergegeben. In einem weit gefassten Bogen von der Ästhetik Diderots und den Stilleben J.B.S. Chardins bis zur zeitgenössischen Fotografie unserer Tage arbeitet die Studie die zentralen Topoi des fotografischen Bildes heraus.