Das geschnitzte Flügelretabel scheint sich um 1300 in deutschsprachigen Landschaften herausgebildet und bevorzugt seinen Standort in den Sanktuarien von Klosterkirchen gefunden zu haben. Mit dem ausgehenden 14. Jahrhundert verändert sich diese Gattung des Altaraufsatzes dann in vielfacher funktionaler und semantischer Hinsicht. Norbert Wolf diskutiert ausführlich die gesamten erhaltenen Beispiele der Frühzeit und stellt auf der Basis dieses Denkmalbestandes gattungsspezifische Fragen nach den Entstehungsbedingungen, nach bildrepräsentativen Aufgaben, nach der Symoblik sowie der liturgischen Rolle der Werke und ordnet sie in ein Panorama mittelalterlicher Altarausstattung ein.