Katalog, Berlin 2008. Im facettenreichen fotografischen Werk von Turner-Preisträger Tillmans haben in den letzten Jahren abstrakte Arbeiten erheblich an Bedeutung gewonnen. Nach den sprühfleckigen Blushes-Bildern, den raumgreifenden Arbeiten der Freischwimmer-Reihe sowie den monochromen Silver-Prints behandeln auch seine neueren abstrakten Arbeiten - am konsequentesten hier die »geknickten« Lighter, die seit 2005 entstanden sind - das Foto nicht mehr als Abbildungsmedium, sondern als materielles Objekt. In Tillmans paper drops wird dieser reale Bildträger in wunderschönen, grafisch anmutenden Kompositionen dargestellt und damit ebenfalls »greifbar«. Diese jüngsten Werke, die beständig zwischen Fotografie und Objekt oszillieren, sind im Buch erstmals zusammen gefasst. Neu sind auch die vom Künstler selbst fotografierten Ansichten seiner Ausstellungen, die ein direktes Erfahren des tillmansschen Bilderkosmos möglich macht, wie er sich zuletzt auf seiner großen Museums-Tournee durch die USA entfaltet hat. (Text dt., engl.)