»Ich will keine geschwätzigen, ausdrucksstarken Figuren. Deshalb suche ich nach dem offenen Ausdruck, von dem aus alle Zustände möglich sind.« Und deshalb steht bei Stephan Balkenhol die Gestalt des Menschen in aller Offenheit vor uns, ohne jede Geste oder einen erzählerischen Zusammenhang. Die Figuren wirken unprätentiös, unaufdringlich und zugleich entzeitlicht, sie sind mit dem Beitel aus dem Baumstamm geschlagen, so dass Werkzeugspuren, Ansätze und Risse sichtbar bleiben. Farbe setzt der Künstler nur ein, um die Skulpturen zu strukturieren, so erscheinen sie persönlich und anonym zugleich. Das Buch, das der Künstler selbst konzipiert hat, ist vielleicht gerade deshalb umso mehr zu einem Lesebuch geworden. Neben eigenen, sehr persönlich gehaltenen Betrachtungen hat er eine Reihe unterschiedlichster Beiträge von verschiedenen Autoren für dieses Buch eingesammelt, die das Werk des Bildhauers aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln kommentieren, so etwa Dieter Wellershoff, Klaus Theweleit oder Thaddäus Hüppi. (Text engl.)