Ein finanziell absurd ausufernder Kunstmarkt bei gleichzeitig skandalös ausblutendem Kulturhaushalt verändern in diesen Zeiten Image und Engagement des privaten Sammlers grundlegend. Immer öfter gelangen private Besitzstücke ergänzend in Ausstellungen der öffentlichen Hand, und eine Ausstellung der eigenen Sammlung im Museum ist natürlich zunächst ein Wertezuwachs derselbe, verbunden aber auch mit einem nicht gering zu achtenden meinungsmachenden Potenzial. Von hochkarätig und durchkuratiert bis hin zur gloriosen Selbstdarstellung ist alles möglich - und auch schon da gewesen. Die Bundeskunsthalle - selbst ja ein Haus ohne eigene Sammlung - lud die für Deutschland wesentlichen größten Privatsammlungen ein, anhand ihres eigenen Bestandes die Rolle der Kunst im 21. Jahrhundert zu erörtern. Die hier präsentierten Werke von Künstlern einer Generation, die im Wesentlichen in den 1970er Jahren geboren wurde, kommen aus 15 ausgewählten privaten Sammlungen, von Falckenberg über Goetz bis Schürmann. Jede Sammlung wird in einem Kurzportrait vorgestellt und der oder die Sammlerin in einem Interview vorgestellt. Wer jetzt schon neugierig ist auf die Rolle der aktuellen Kunst im 21. Jahrhundert, kann hier schon einmal fündig werden!