Neo Rauchs Bilder sind rätselhaft, apokalyptisch. Die düsteren Traumwelten, die während des Malprozesses, ohne Vorzeichnungen und Entwürfe »zu ihm kommen«, wie der Künstler sagt, üben gewaltige Sogkraft aus. Der Betrachter sucht jedoch vergeblich, hinter das wahre Geheimnis der Kompositionen zu kommen. Die häufig an Selbstbildnisse des Künstlers gemahnenden Figuren scheinen aus der Tiefe der Zeit aufzusteigen und bieten Projektionsfläche für eine Vielzahl von Interpretationen. Sein Stern leuchtet hell am Firmament der aktuellen Kunstszene, um eine Auseinandersetzung kommt niemand, der mitreden möchte, herum. Dieses Buch zum Ausstellungsereignis des Frühjahres 2011 liefert einen Beitrag zur Diskussion. Niemand Geringeres als Werner Spies hat die Bildauswahl aus 20 Jahren Schaffen getroffen, die Gemälde stammen aus bedeutenden deutschen und europäischen, privaten und öffentlichen Sammlungen.