Wer an Iran denkt, dem fällt unweigerlich der Atomstreit, die Leugnung des Holocaust durch den iranischen Präsidenten Mahmud Achmadinedschad ein und ähnlich politisch brisante Themen mehr. Doch wie leben die Menschen in Iran, wie nehmen sie ihren Alltag wahr, was sind ihre Probleme? Diese Fragen spiegelt die Tagespolitik nicht wider. Die Kunst schon. »iran.com« versteht sich daher als Brücke zwischen Iran und Deutschland und ist die erste umfangreiche Ausstellung in einem deutschen Museum, die das zeitgenössische Kunstschaffen in Iran reflektiert. Diesen Blick hinter die Klischees ermöglichen Künstlerinnen und Künstler wie die beiden Biennale-Teilnehmerinnen Bita Fayyazi und Mandana Moghaddam, mit ihren oftmals sehr symbolhaften Performances, Fotos und Videos. Aber auch Barbad Golshiri, Sohn des kritischen Intellektuellen Housang Golshiri, der mit seinen Projekten in den öffentlichen Raum der Islamischen Republik eindringt. Mehr und mehr hat sich das Internet zu einem virtuellen Ort einer solchen Gegenöffentlichkeit entwickelt. Der Titel »iran.com« spielt darauf an. Die Künstlerinnen und Künstler sind: Mahmoud Bakhshi-Moakhar, Bita Fayyazi, Shahab Fotouhi / Neda Razavipour, Barbad Golshiri, Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh, Khosrow Hassanzadeh, Minoo Iranpour, Simin Keramati, Afshan Ketabchi, Majid Koorang Beheshti, Akbar Mikhak, Mandana Moghaddam, Ahmad Morshedloo, Farhad Moshiri / Shirin Aliabadi. (Text dt., engl.)