Georgia Russell, die »Malerin mit Skalpell« (ART), arbeitet mit chirurgischer Genauigkeit, das klinische Skalpell zweckentfremdet zum künstlerischen Werkzeug. In filigranen Gesten schneidet sie ihre skulpturalen Papierarbeiten aus Notenblättern, Grafiken, Zeitungen oder Fotos, manchmal auch aus kompletten Büchern und transformiert Althergebrachtes zu fantastischen Kunstobjekten. Die Dinge, die sie bearbeitet, findet sie auf Flohmärkten oder in Antiquitätenläden - es sind die Dinge, die einst ausgemustert wurden und die somit Bezug nehmen auf eine persönliche Anekdote. Einzelne Teile lässt die schottische Künstlerin zuweilen unberührt, wie etwa den Buchrücken oder das Titelblatt und macht ihre Objekte auf diese Weise zu Verbindungsstücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart und gibt ihnen mit der Transformation eine neue Existenz und eine neue Bedeutung. (Text dt., engl.)