War die Pariser Bevölkerung - zumindest der Teil, der es sich leisten konnte - zu Zeiten von Renoir und Degas eigentlich sonderlich modebewusst unterwegs? Dies kann man nur bejahen, denn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann so etwas wie die Bekleidungsindustrie zu greifen: plötzlich gab es Kleidung nicht allein beim Schneider, sondern auch im Geschäft, fertig auf der Stange. Eine Revolution! Die ersten Designerpersönlichkeiten schälten sich aus der anonymen Masse und erste Labels wurden geboren. Dieses interessante und höchst unterhaltsame Thema wird in diesem üppig illustrierten Band anhand von zahlreichen Portraitierten in herrlichen Gewändern verhandelt. Natürlich kommt der sozio-kulturelle Aspekt der Kleidung dieser Zeit nicht zu kurz, ebenso finden sich Ausflüge in die Kunst der Corsagenfertigung und des Hutmachens. (Text englisch)