Mit seinem Gemälde »Der Wächter des Paradieses« gab Franz von Stuck 1889 sein triumphales Debüt in der Münchner Kunstszene. Seither wurde der muskulöse Engel mit den weit ausgebreiteten Flügeln und den Gesichtszügen des Künstlers als Stucks Alter Ego betrachtet. In dieser Studie deckt Julie Kennedy den symbolischen Inhalt und die strategische Funktion des Gemäldes auf, das den Ausgangs- und Bezugspunkt für eine ganze Reihe von autobiographischen Werken bildet, die in unterschiedlichen Formen auf dem Modell des beflügelten Genius’ basieren.