Der über 60jährigen Regierungszeit Queen Victorias folgten nur neun Jahre unter König Edward VII., das sogenannte »Edwardianische Zeitalter«. Gerne wird es beschrieben als ein träger Sommerabend imperialer und elitärer Selbstgefälligkeit, aber auch als eine Phase rapiden politischen, ökonomischen und künstlerischen Wandels, die im Ersten Weltkrieg gipfelte. Umfassend beleuchtet wird diese widersprüchliche Zeit in dem vorliegenden Band. Die gesellschaftlichen Themen und Gegensätze unter Edward VII. sind erkennbar an den Porträts von John Singer Sargent oder Giovanni Boldini, an diamantenen Diademen und Fächern aus Straußenfedern, an farbigen Autochrome-Fotografien oder auch an dem verschwenderisch bestickten Kleid der Vizekönigin von Indien. Freizeit und Luxus, so die These, waren die Triebfedern für den ökonomischen Motor des Weltreichs - und natürlich die Ausbeutung der Kolonien. (Text engl., Yale)