Mit einem Nachwort zur Neuausgabe von Gisela Scheffler. Beginn und Ausklang der deutschen Romantik spiegeln sich im Werk und Leben der Brüder Olivier so klar und überzeugend wider, dass sich die Erweiterung von der biografischen Einzeldarstellung zu einer Geschichte der Romantik mit Notwendigkeit ergab. Vorwiegend porträtschaffend, hat Heinrich Olivier das einzig berühmte Napoleon-Bildnis der deutschen Romantik gestaltet; der jüngste Bruder Friedrich gleicht sich durch sein Werk der religiösen Genremalerei und klassizistischen Formgebung der Nazarener um Overbeck und Peter Cornelius an. Für Kunstgeschichte und Forschung am bedeutendsten dürfte zweifelsohne der Zeichner, Lithograph und Maler Ferdinand Olivier sein. Seine Lithographien demonstrieren eine derart beeindruckende, zu Herzen gehende Weltabgewandtheit und romantische Traumverlorenheit, dass sie als schönste Zeugnisse der Kunst des 19. Jahrhunderts gelten. Durch die Verwertung von Korrespondenz, einer Vielzahl von Nachlasspapieren aus Privat- und öffentlichen Archiven erhält das Buch die Dimension eines kunst- wie geistesgeschichtlichen Standardwerkes.
