Die 142 fast unbekannten »schwarzen« Zeichnungen Rodins sind wie das »Höllentor« von Dantes »Inferno« der »Göttlichen Komödie« inspiriert und bilden einen spannungsreichen Kontrast zu seinen berühmten Aquarellen. Diese - teils erotischen - Zeichnungen dienten nicht unmittelbar der Vorbereitung plastischer Werke, sondern stehen völlig autonom in Rodins Schaffen da: eine Facette, die in ihrer kraftvollen Ursprünglichkeit und düster-lebendigen Austrahlung zu fesseln vermag. 1897 wurden die Zeichnungen erstmalig - in einer Auflage von 120 Exemplaren - veröffentlicht. Rodin verdankte dies dem Industriellen, Sammler und Mäzenen Maurice Fenaille. Dieser hatte die Realisierung des Projekts der Druckerei Goupil anvertraut: entsprechend entstand der vorliegende Band in Zusammenarbeit mit dem Museum Goupil. Die vollständige Wiederauflage der - von Rodin selbst überwachten und mit Anmerkungen versehenen - Abzüge wird von den Originalentwürfen und von Auszügen aus Dantes »Inferno« ergänzt, die Rodin selbst übersetzte und die sein Verständnis des Danteschen Werks transportierten. Text franz.