Anton Romako war einer der eigenwilligsten österreichischen Künstler des späten 19. Jahrhunderts. Er verrückte in kleinen malerischen Nuancen konventionelle Darstellungsformen und eröffnete damit Wege hin zu neuen, psychologisierenden Interpretationen. Ausgebildet als Historienmaler in München und Wien erwirbt sich Romako in Rom innerhalb zweier Jahrzehnte Ruhm und Anerkennung als Porträtist und hervorragender Genremaler. Nach der Trennung seiner Frau 1875 kehrte er nach Wien zurück und schuf nun Werke, deren eigenwillige Kombination von ausdrucksstarker Linie und freier malerisch abstrahierender Pinselführung das Verständnis seiner Zeit überforderte. In den 1880er-Jahren entstanden Meisterwerke, die bald nach 1900 richtungsweisend für die Vertreter des Wiener Frühexpressionismus wurden, allen voran Oskar Kokoschka und Egon Schiele. (Text dt., engl.)