Von einer Sensation ist zu berichten: Das Walter Benjamin Archiv zeigt eine Fülle von großartigen, in weiten Teilen bisher unpublizierten und auch unbekannten Bildern und Dokumenten. Anlässlich einer Ausstellung sowie einer Vielzahl von Veranstaltungen in der Akademie der Künste in Berlin, wird zum ersten Mal sein Bild- und Dingkosmos der Öffentlichkeit vorgestellt. Die hier betriebene Orientierung an Bildern und Dokumenten, an der Materialität der Gegenstände entspricht auch Benjamins Werk, das seinerseits ein Reservoir von Texten, Kommentaren, Elementen des Alltags, der Kunst und des Traums ist. Viele dieser Elemente sind als Bausteine in sein »Passagen«-Projekt eingegangen, das die »Urgeschichte des 19. Jahrhunderts « erkundet. Darüber hinaus prägen Techniken des Sammelns und Archivierens die Arbeitsweise Walter Benjamins. Der reich illustrierte und kommentierte Band schließt erstmals Benjamins Archive auf: Notizhefte, in denen jeder Zentimeter genutzt wird; Register, Verzeichnisse und Karteien, die zugleich akribisch und kreativ geführt sind; Ansichtskarten, von ihm selbst kommentierte Fotoserien; eine Sammlung früher Worte und Sätze seines Sohnes Stefan, dessen Sprach- und Denkentwicklung Benjamin in Aufzeichnungen über Jahre verfolgte.