Cees Nooteboom, der die Kontinente bereist und die Welten der Literatur durchwandert hat, besucht seine »geliebten Toten«, wo immer er sie findet, um Zwiesprache mit ihnen zu halten, sich ihrer Worte, ihrer Unsterblichkeit zu versichern. Er pilgerte zu Keats und Shelley auf den »Friedhof der Fremden« in Rom, wo auch Goethes Sohn und die Söhne Wilhelm von Humboldts liegen; zu Thomas Mann, James Joyce und Elias Canetti nach Zürich; zu Balzac, Proust und Nerval auf dem Pariser Père Lachaise; zu Brecht und Hegel, die nah nebeneinander auf einem kleinen Friedhof im Osten Berlins begraben sind. Die Gedanken, die er sich angesichts der so verschiedenartigen letzten Ruhestätten großer Dichter, Schriftsteller und Philosophen gemacht hat, die Verse und Worte, die sie in ihm wachriefen, sind, wie immer bei Cees Nooteboom, lesenswert und überaus anregend. Stilvolle Fotografien der Grabmäler runden die Publikation ab. (Schirmer)