Die vorliegende Katalogdokumentation beschreibt die kulturelle und soziale wie politische Bedeutung des als Wohnstätte, Atelier, Galerie und Kommunikationsraum fungierenden Hauses der Künstler in Maria Gugging, Niederösterreich. 1982 von dem Psychiater Leo Navratil als Zentrum für Kunst und Psychotherapie gegründet und bereits 1989 mit dem Oskar-Kokoschka-Preis, der höchsten Auszeichnung Österreichs für Verdienste um die zeitgenössische Kunst, ausgezeichnet, wird Gugging unter dem jetzigen Namen durch Johann Feilacher geleitet und betreut. Seit 1970 unter dem Label »Art Brut« zum ersten Mal ausgestellt, erwarben sich die Gugginger Künstler innerhalb kürzester Zeit einen beispiellosen Ruf, der ihre Werke bis in die Galerien von New York, Philadelphia, Los Angeles, Tokio, Basel oder Wien trug und zu über 200 Ausstellungen weltweit führte. In einem noch fertig zu stellenden Integrativen Zentrum entstehen u. a. Ausstellungsräume, die zukünftig wesentliche Werke der Sammlung vereinen sollen. Die Selbstverständlichkeit, mit der aus »talentierten Patienten« Gugginger Künstler wurden, die heute gefördert werden und mit Hilfe der Kunst als integrativem Medium Zugang zur umgebenden Kultur und Gesellschaft erhalten ist einer der Leitgedanken der Förderer dieser Einrichtung. Vertretene Künstler sind: Oswald Tschirtner, Franz Kernbeis, Arnold Schmidt, Günther Schützenhöfer, Johann Fischer, Heinrich Reisenbauer, Johann Garber, Johann Korec, August Walla, Karl Vondal, Philipp Schöpke, Franz Kamlander, Leila Bachtiar, Leonhard Fink.