Vorurteile, sagt schon der römische Autor Publilius Syrus, sind eine schlimme Sache. Ihnen fehlt das Urteil. Wie wahr! Und schlimm ist auch, dass sie dennoch mit wirklichen, seriösen Urteilen verwechselt werden. Das geschieht sogar in der Wissenschaft, die doch auf das Gewinnen richtiger Urteile angewiesen ist. Zu den Aufgaben eines Wissenschaftlers muss daher gehören, dass er Vorurteile bekämpft und zu bekämpfen hilft, die sein eigenes Fachgebiet betreffen. Das ist allerdings nicht leicht. Vorurteile haben ein zähes Leben. Am wohlsten scheinen sie sich dann zu fühlen, wenn sie sich sogar schon im Allgemeinwissen eingenistet haben. Ob sie daraus je wieder zu entfernen sind, lässt sich nur feststellen, indem man es versucht. Der Kampf gegen Vorurteile und der Versuch, sie aus dem allgemeinen Bildungsbestand zu entfernen, gilt in diesem Buch historischen Vorstellungen, die sich mit dem alten Rom verbinden.