Im munteren Stil präsentiert Kollmann eine bunte Revue von falschen Messiassen, ergaunerten Königswürden, von Postboten, die sich als Chirurgen ausgaben, von einem Dienstmädchen, das lebenslang die letzte Zarentochter mimte. Hochstapelei ist zeitlos, aber in Krisen hat sie Konjunktur. Politische Umbrüche rufen selbsternannte Anführer auf den Plan, spirituelle Notstände vermehren die Zahl der Erleuchteten. Geltungsdrang ist das häufigste Motiv. Die sogenannten Gentlemen unter den Verbrechern scheitern fast immer, aber sie scheitern grandios. Das macht sie sympathisch - und ein bisschen unheimlich.