Im Sommer 1968 besuchte der pakistanische Außenminister die Hauptstadt der Volksrepublik China und übergab Mao Zedong als Gastgeschenk eine Kiste Mangos. Noch in derselben Nacht ließ Mao diese an Arbeiter verteilen. In kürzester Zeit wurde die Mango zu einem Inbild für Maos Güte und Fürsorge und zum Zentrum kultischer Verehrung. Schnell griffen die Politstrategen das Thema auf und machten die Frucht zum Symbol des politischen Machtwechsels. Bald wurde sie auf zahllosen Plakaten, Verpackungen, Alltags- und Haushaltsgegenständen abgebildet. Das Buch zeichnet die erstaunliche und skurril anmutende Geschichte dieser Verwandlung von einem Stück Obst über ein Staatsgeschenk in ein quasi-religiös verehrtes Objekt und politisches Zeichen nach. Es enthält dokumentarische Berichte von ehemaligen Arbeitern sowie kritische Essays über die Parade am Nationalfeiertag 1968 und über den Film »The Song of the Mango« (1976), und es vergleicht nicht zuletzt die öffentliche Wahrnehmung der Arbeiter der 1960er-Jahre mit der von heute.