Jedes Kind kennt Karl den Großen als den Herrscher, der als Erster nach den Römern ein Großreich in Europa gründete und beherrschte, der im Jahr 800 in Rom zum Kaiser gekrönt wurde, der den Sachsenherzog Widukind bezwang und die Pfalzkapelle in Aachen erbauen ließ. Von tiefer Frömmigkeit erfüllt, war er doch zu jeder Grausamkeit fähig, hielt sich mehrere Nebenfrauen und ließ seine Töchter nicht heiraten. Fischer-Fabian hinterfragt in seiner Biografie kritisch die Quellen, auf denen unser Wissen von dem großen Kaiser beruht, und schildert dessen Taten und das Leben seiner Untertanen so anschaulich, dass man fast meint, dabei zu sein. Ein Lesevergnügen der Extraklasse, kompetent und vergnüglich zugleich - und das auch im Zeichen der Diskussion um das »erfundene Mittelalter«.