Bei seelisch Kranken kann eine scheinbar grundlose Angst sich zu Panik steigern und sie zu schweren Einschränkungen ihres Alltagslebens zwingen. Freud begegnete Angstbeschwerden in seiner nervenärztlichen Praxis von Anfang an, und so handeln schon seine frühesten psychopathologischen Schriften zentral von diesem Thema. Im Alter von 70 Jahren arbeitete Freud noch einmal an einer grundlegenden theoretischen Auseinandersetzung mit dem Angstphänomen. Auf der Basis der Strukturtheorie formulierte er eine für seine Arbeiten wesentliche psychologische Angsttheorie. Freud diskutiert auch seine älteren Auffassungen zur Angst und zeigte die wesentlichen Veränderungen auf, die in dieser Abfassung vorgenommen wurden.