Das 20. Jahrhundert sei ohne Hannah Arendt gar nicht zu verstehen, schrieb der Schriftsteller Amos Elon. Arendt prägte maßgeblich zwei für die Beschreibung des 20. Jahrhunderts zentrale Begriffe: Totalitarismus und Banalität des Bösen. Das liegt auch daran, dass Arendts Urteile selten unwidersprochen blieben. Der Band folgt ihrem Blick auf das Zeitalter totaler Herrschaft, Antisemitismus, die Lage von Flüchtlingen, die Erblasten der Nachkriegszeit, den Eichmann-Prozess, das politische System und die Rassentrennung in den USA, Zionismus, Feminismus und Studentenbewegung. Mit Beiträgen unter anderem von Micha Brumlik, Ursula Ludz, Jerome Kohn, u.a. »Die Essays geben verschiedene Antworten, kommen aber in darin überein, dass Hannah Arendt der Urteilskraft höchste Bedeutung beimaß. Wahrscheinlich könnte man mit Sätzen Hannah Arendts viele politische Debatten der Gegenwart in Bewegung und zum Tanzen bringen und dem öffentlichen Gespräch damit austreiben, was ihm am meisten schadet, seine Vorhersehbarkeit.« (SZ)