Die ostdeutsche Gesellschaft basierte auf der Gleichheit, Unabhängigkeit und Sicherheit ihrer Bürger - so die Ausgangsthese des Autors. Seit langem brüchig und als Fundament nicht mehr tauglich, sind diese drei Säulen mit der Mauer eingestürzt. In seinem perspektivenreichen Rückblick vergegenwärtigt Engler, daß sie Lebenswelt, Verstand, Gefühl und Handeln von drei politischen Generationen entscheidend geprägt haben. Auf soziologische und politologische Terminologie verzichtend, übersetzt Engler, was an Begriffen unvermeidbar ist, in Geschichten und Lebenszeugnisse, die tradierte Urteile über die Mentalität der Ostdeutschen und den Alltag im Staatssozialismus berichtigen. Eine sinnliche Topographie, die den Kokon machtpolitischer Deutung durchbricht, selektive Wahrnehmung und Erinnerung neu mit einer Gesellschaft konfrontiert, die notwendigerweise verschwand, doch nicht vergangen ist