Wie kam es dazu, dass sich das Christentum in der von Rom dominierten antiken Welt so gut verbreiten und sinnstiftend wirken konnte? Der Religionswissenschaftler Hasenfratz untersucht die zeitgenössischen religiösen Sinnangebote - Kaiserkult, Magie, Zauber, Mysterien, Gnosis -, die sämtlich auf religiöse Beheimatung (des unbehausten Menschen) aus sind und sich nach Ziel und Inhalt gar nicht so sehr von ihren postmodernen Neuauflagen unterscheiden. So zeigt der Blick in die Antike zugleich die Unbehaustheit unserer eigenen neobliberalen, globalisierten Lebenswelt mit ihren wuchernden Gärten psycho-sozialer und spiritueller Sehnsüchte und ihren religiösen Therapieversuchen.