Entstehung, Wandel und Wirkung einer tausendjährigen Weissagung. »Wann kommt das Ende der Welt?« - diese Frage bringt eine eschatologische Angst zum Ausdruck, die den Menschen seit Urzeiten bewegt. Ungeachtet des biblischen Verbots und aller sich immer wieder als falsch erweisenden Erwartungen wurde ständig neu über das Ende der Zeiten spekuliert. Anlaß zu solchen Vorhersagen waren unter anderem Jahrhundert- oder Jahrtausendwenden, Naturkatastrophen oder der Tod eines großen Herrschers, das Phänomen an sich jedoch ist zeitlos und kulturübergreifend. Dem Autor gelingt in eindrucksvoller Weise ein umfassendes Bild der Bedeutung endzeitlicher Weissagungen für die mittelalterliche Geschichte. Die Sehnsucht nach dem alle Übel und Mühsal beseitigenden Führer am Ende aller Zeiten findet sich als Grundzug sowohl in der christlichen als auch der islamischen mittelalterlichen Geschichte. Die Konsequenzen waren bei Christen und Muslimen freilich ganz verschiedene.