Petersberg 2009. Ludwig XIV. setzte Kunst massiv zu politisch-propagandistischen Zwecken ein. Die Studie geht nicht nur der Frage nach, wie sich Ludwig XIV. während seiner langen Regierungszeit mit den Mitteln der bildenden Kunst hat darstellen lassen, sondern auch, wie und in welchem Umfang Anstoß an diesen künstlerischen Selbstdarstellungen des französischen Monarchen genommen wurde. Ein Bilderstreit europäischen Ausmaßes entzündete sich vornehmlich an der Monopolisierung der Sonnenmetapher durch den französischen König. Anhand der Rekonstruktion signifikanter Fallbeispiele solcher Bilderstreitigkeiten kann nachgewiesen werden, dass Ludwig XIV. immer wieder genötigt werden konnte, seine künstlerischen Selbstdarstellungsstrategien zu überdenken und den veränderten politischen Machtverhältnissen anzupassen. Die Auswertung umfangreichen Bild- und Schriftmaterials macht zudem deutlich, dass bildkünstlerische Erzeugnisse von den Zeitgenossen Ludwigs XIV. nicht nur als legitime Mittel der Glorifizierung des Herrschers verstanden worden sind, sondern vielmehr auch als aktive Instrumente zur Durchsetzung konkreter politisch-militärischer Ziele.