Die Geschichte Pygmalions, des Bildhauers aus Zypern, der sich in die von ihm geschaffene Statue verliebt, die die Götter großherzig zum Leben erwecken, ist eine der großen Erzählungen über das Verhältnis von Kunst und Illusion. Die Besonderheit der Geschichte von Pygmalion liegt darin, dass seine Statue nichts (und niemanden) imitiert, sie ist vielmehr ein Ergebnis der Imagination und »Kunst« des Bildhauers. Die Frauengestalt, die er von den Göttern zur Gemahlin erhält, ist ein seltsames Geschöpf, das zwar mit Körper und Seele versehen wird, aber dennoch ein Trugbild bleibt.