»Er kannte James Deans Träume«, schrieb die FAZ, seine Leidenschaft galt afrikanischen Masken und den Abgründen der menschlichen Seele: Werner Muensterberger, Psychonanalytiker und Ethnologe, gehörte zu den großen Sammlern unserer Zeit. Seine Biografie bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt der Kunst des 20. Jahrhunderts. Geboren 1913 als Sohn eines jüdischen Fabrikanten in Dortmund, wuchs Muensterberger in die turbulenten Jahre der Weimarer Republik hinein, besuchte die Odenwaldschule, studierte Ethnologie und Kunstgeschichte und gelangte in die Künstlerbohème von Amsterdam und Monte Verità, die ihn für sein Leben prägen sollte. Eine Freundin rettete ihm das Leben, indem sie ihn jahrelang in ihrem Amsterdamer Haus vor der Gestapo versteckte. Nach dem Krieg emigrierte er in die USA, arbeitete als Psychoanalytiker und lehrte als Professor für Ethnopsychatrie in New York. Dort begründete er nicht nur seine bedeutende Sammlung afrikanischer Kunst - er gehörte, bis zu seinem Tod 2011, zu den schillernden Figuren der intellektuellen Szene. Lisa Zeitz hat ihn über mehrere Jahre begleitet. Auf der Grundlage vieler Gespräche und bisher unveröffentlichter Dokumente zeichnet sie nun diese einmalige Lebensgeschichte nach. Eine Ausnahmegestalt - und ein faszinierendes Panorama des 20. Jahrhunderts.