»Dass Lodemann sich als Nazi vom Nationalsozialismus enttäuscht sah, unterscheidet ihn scharf von jenen, die sich nach dem Dritten Reich als »Verführte« bezeichneten. Hier hat einer beigetragen, was er konnte. Und konnte erst spät sehen, wie dramatisch er sich geirrt hatte. Ein ungeheuer aufschlussreiches Selbstporträt eines so aktiven wie widersprüchlichen Hitler-Anhängers« Harald Welzer. In der vagen schönen Hoffnung auf eine neue stabile Währung, aber auch auf eine klassenlose Gesellschaft, auf eine »Volksgemeinschaft«, versucht Lodemann selbst tatkräftig zu helfen. Er bedient die Partei in seiner idealistischen Mentalität und gut meinender Dienstbereitschaft mit zahlreichen Verbesserungsvorschlägen, wie Wirtschaft und Währung zu sichern seien. Den Mächtigen war diese Mentalität überaus nützlich, bis sie sie empörte, und zwar so sehr, dass er noch vor 1945 vor Parteigerichte musste.