Essen 2005. Den alten Griechen verdanken wir nahezu alles, nur ihren Sinn für Erotik haben wir leider nicht bewahrt - so das Urteil derer, die neidvoll auf die Freizügigkeit blicken, die sich in antiken Darstellungen zu spiegeln scheint. Winkler hält dem entgegen, wie eng die Fesseln waren, die das griechische Gesellschaftssystem dem Erotischen angelegt hat, und spürt den Freiheiten innerhalb dieser Fesseln nach. Winkler wendet sich jenseits aller Fachrichtungen und akzeptierten Lehrmeinungen an jene Leser, bei denen sein Buch am besten aufgehoben ist: Neugierige, die bereit sind, im Blick auf das Fremde Vorurteile aufzugeben und im Gewohnten das ungewöhnliche zu entdecken. Wer dem intellektuellen Charme Winklers erliegt, wird feststellen: Dieses Buch dreht sich eigentlich immer auch um uns und die Fesseln, die wir Heutigen unserem Eros anlegen. Neuauflage.