Eine Reise durch die Welt der Leserbilder. Lesen gehört seit zwei Jahrtausenden zu den zentralen Kulturpraktiken des europäisch-abendländischen Raums. Dennoch ist es - selbst im Zeitalter rezeptionstheoretischer Modewellen - mentalitätsgeschichtlich noch höchst unzureichend erforscht. Eine von Literaturhistorikern für die Neuzeit kaum genutzte Quellenkategorie über Vorstellungen vom Lesen wird hier erstmals epochenübergreifend und auf breiter Basis erschlossen: die bildliche Wiedergabe von Leseakten in kanonischer Kunst wie angewandter, oft anonymer Alltagskunst. Historische Typologien werden entwickelt für wichtige Bildquellen wie für Lesende, Lesestoffe, Lektüremodi und Lesesituationen, für Wirkungen und Funktionen des Lesens, für seine Einbettung in eine sich wandelne Sinnenwelt, in Zeit und Raum.