Alfred Brendel ist einer der großen Pianisten unserer Tage und eine bedeutende Persönlichkeit im europäischen Kunstkontext. Er ist der erste Pianist, der Beethovens Klavierwerke komplett aufnahm. Seitdem er 2008 seinen Abschied von der Bühne nahm, frönt er seiner zweiten Begabung und Leidenschaft, der Poesie. Seine skurril-grotesken Gedichte, rund 200 an der Zahl, sind hier teils erstmalig veröffentlicht, in einer schön gemachten zweisprachigen, deutsch-englischen Leinenausgabe und mit Abbildungen von Kunstwerken, die Brendel inspiriert haben sollen iillustriert. Mit seinen komischen und grotesken Versen baut Alfred Brendel eine luftige Brücke zwischen Sinn und Unsinn. So wird bei ihm Beethoven (der, was auch ziemlich unbekannt ist, ein Neger war) als Mörder von Mozart entlarvt oder die bewegende Frage erörtert, was geschah, als Brahms sich in den Finger geschnitten hatte. (Text dt., engl., Phaidon)