An einer neuen großen Gesamtdarstellung des Maurischen Spanien hat es lange gefehlt. Brian A. Catlos, einer der weltweit besten Kenner, legt sie nun vor und zeigt eindrucksvoll, dass al-Andalus weder ein Paradies aufgeklärter Toleranz noch ein Schlachtfeld der Kulturen war. Seine schwungvoll geschriebene Geschichte setzt mit den Anfängen des Islam im 7. Jahrhundert ein und führt dann von den Eroberungen in Spanien über die Zeit der islamischen Herrschaft bis zum Fall Granadas 1492 und der Vertreibung der letzten Muslime 1614. Das islamische Spanien bildete die Brücke zwischen dem unterentwickelten Europa und einer kosmopolitischen islamischen Welt. Es gehört zu den grundlegenden Voraussetzungen für die Renaissance wie für den Aufstieg Europas überhaupt. Auch die moderne jüdische Kultur ist ohne dieses einzigartige Kapitel kultureller und religiöser Koexistenz kaum denkbar. Muslime, Christen und Juden schufen im Süden Spaniens über acht Jahrhunderte hinweg eine kulturell und wissenschaftlich höchst bemerkenswerte Zivilisation, deren große Zeugnisse - wie die Alhambra - uns bis heute mit ihrer überwältigenden Schönheit in den Bann schlagen. All dies zeigt uns Catlos in seiner dicht gewebten Geschichte einer entscheidenden, aber bis heute missverstandenen Epoche. »Schwungvoll, sachkundig und originell: Dies ist die Schlüsselgeschichte des Maurischen Spanien.« Elizabeth Drayson, University of Cambridge