»200 Jahre Franken in Bayern« - dieses Ereignis war Thema der Landesausstellung 2006. Der Katalog vergegenwärtigt facettenreich die großen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Bayern des 19. und 20. Jhs. Als 1806 umfangreiche Gebiete aus dem alten fränkischen Reichskreis in das junge Königreich Bayern eingegliedert wurden, bildete Franken einen bunten Fleckenteppich von konfessionell und kulturell verschiedenartigen Territorien. Das heutige Franken entstand erst im Staatsbayern des 19. Jhs. und damit jene Identität der Franken, die sich nicht selten an Bayern »reibt«. Die Begleitbände zur Ausstellung laden zu einem chronologischen Gang durch die 200-jährige Geschichte Frankens in Bayern ein. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden die tief greifenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Zentrum Nürnberg - von der Fahrt der ersten deutschen Eisenbahn über die Blütezeit der Industrialisierung bis hin zur Auseinandersetzung um eine soziale Marktwirtschaft. Die »Stadt der Reichsparteitage« ist ebenso thematisiert wie Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, Strukturwandel und High-Tech-Landschaft. Vielfältige Exponate vermitteln ein lebendiges Bild der Alltagsgeschichte und Arbeitswelt. Sie reichen von Blechspielzeug bis zur funktionstüchtigen Dampfmaschine, von der »Bild-Lilly«, der späteren »Barbie«, bis zum Silizium Wafer im Labor des IISB Erlangen. Dabei wird anschaulich, wie viele Impulse aus Franken kamen und für ganz Bayern wirksam wurden. Schließlich trägt auch der für Franken bemerkenswerte Prozess kultureller Veränderungen und gleichzeitiger Bewahrung, die Mischung aus »typisch fränkisch« und Aufgeschlossenheit für die Moderne, zur Vielfalt der Darstellung bei.