Annähernd 70 Plakate hat Pablo Picasso zwischen 1948 und 1968 selbst gestaltet. Die Mehrzahl davon schuf er für das südfranzösische Städtchen Vallauris: Sie werben für Kunsthandwerk und Stierkämpfe. Diese beiden Hauptgruppen werden begleitet von Entwürfen für Abrüstung und Friedenskongresse sowie von »reinen« Ausstellungsplakaten. Jedem Thema verleiht Picasso ein eigenes Erscheinungsbild, indem er spielerisch Text und Bild, Linien, Flächen und Farbkonstellationen variiert. Gerade seine Fähigkeit, die Botschaft eines Plakats auf einprägsame Bildzeichen und Kürzel zu verknappen, befruchtete die Geschichte der Plakatkunst nachhaltig. Picassos Plakate stehen mit ihrer Prägnanz, farblichen Suggestion und inhaltlichen Vielschichtigkeit seinen »freien« Arbeiten nahe, ohne die werbende Funktion zu vernachlässigen. In ihrer Frische, Unmittelbarkeit und Heiterkeit bilden sie - gerade vor dem Hintergrund des Spätwerks - einen höchst anmutigen Komplex.