In Paul Klees vielgestaltigen Tempel-, Burg-, Palast- und Stadtdarstellungen spiegelt sich eine profunde Kenntnis der antiken, klassischen, mittelalterlichen und islamischen Bautraditionen. Zugleich führten Klees Auseinandersetzung mit Kubismus und Konstruktivismus, seine Faszination für die utopischen Entwürfe der expressionistischen Architekten, seine Aufgeschlossenheit für die zeitgenössische Diskussion der antiken Monumente und schließlich seine Lehrtätigkeit am Bauhaus zur fortgesetzten Neuformulierung architektonischer Motive und Ideen. Erstmals rückt die bemerkenswerte Publikation mit Beiträgen von Kathrin Elvers-Svamberk, Eva Leistenschneider, Ralph Melcher, Christoph Wagner und Eva Witzel die Bedeutung von Baukunst und Urbanistik in den Mittelpunkt einer Klee-Monographie. Indem sie seine komplexen, aber stets mit hintergründigem Witz oder skurrilem Pathos ausgestatten Architekturdarstellungen untersucht, richtet sie den Blick auf einen überaus reichen Motivschatz mit differenzierter Symbolik und beleuchtet von hier aus die bildnerische Methode und das künstlerische Denken von Paul Klee, einem der Wegbereiter der Moderne.