Mit seiner Emigration in die Schweiz im Jahre 1933 gerät Paul Klee in eine zunehmende geistige Isolation und künstlerische Krise. Zudem machen sich die Auswirkungen der ökonomischen Krise auch auf dem Kunstmarkt bemerkbar, und trotz wichtiger Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland bleiben die Verkäufe bescheiden. Im Herbst 1935 erkrankt Klee an progressiver Sklerodermie, die seine künstlerische Arbeit zunächst vollständig lähmt. 1937 setzt mit der Stabilisierung der Krankheit seine letzte, intensivste Schaffensphase ein, in deren Verlauf er zu seinem durch markante Vereinfachung geprägten Spätstil findet. Frei über die Bildfläche angeordnete Striche fungieren als mehrdeutige Chiffren oder »Geheimzeichen«; sie suggerieren räumliche Ausdehnung und tragen zur Auflösung der Bildperspektive und zur Zerstörung des Realitätsgehaltes bei. Der Symbolismus im Spätwerk impliziert Klees persönliche Reaktion auf die politische Verfolgung und die Bedrohung der europäischen Kultur durch die Nationalsozialisten.
