Ostfildern - Ruit 2005. Zwischen 1921 und 1933 porträtiert Otto Dix (1891-1969) seine Geliebte und spätere Ehefrau Martha immer wieder. Repräsentative Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und humoristische Briefzeichnungen zeigen Martha Dix in unterschiedlichen Rollen: als mondäne, emanzipierte Frau, als Geliebte, Muse und geistreiche Gefährtin, als Mutter und Mittelpunkt der Familie. Die verschiedenen Haltungen des Malers zum Modell, die von Bewunderung über Intimität bis zunehmender Distanz reichen, setzen sich in eine Vielfalt von Porträtweisen um; emotional aufgeladene bis nüchtern beschreibende Werktitel unterstreichen diesen Eindruck. Marthas Porträts zeigen dabei nicht nur die Kunst von Otto Dix in ihren vielgestaltigen Facetten. Sie zeichnen auch ein Bild der 1920er Jahre mit großstädtischem Flair, tradierten und neuen Geschlechterrollen, Mode, Musik, Tanz und dem Wunsch nach Freiheit in Kunst und Leben. Buch und Ausstellung entstanden in enger Kooperation mit der Otto Dix Stiftung, Vaduz, die 1983 von Martha Dix gegründet wurde. Publikation anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart vom 3. 9. - 27.11. 2005. Text in deutsch und englisch.