Für den Maler Edvard Munch war das Werk des Schriftstellers Henrik Ibsen eine unverzichtbare Inspirationsquelle, letztlich war Ibsen als Pionier der norwegischen Moderne für ihn ein ganz besonderes Vorbild. Munch besuchte die Ibsen-Stücke, wo sie aufgeführt wurden, und er schuf über 400 Darstellungen von ihnen. Die Autorin dieses Bandes untersucht diese Werke als Lesarten von Ibsens Theaterstücken, meisterhaft geschaffen in ganz verschiedenen Medien: die geistreichen, zarten Zeichnungen von »Peer Gynt«, die eloquent dahingeworfenen Ölskizzen von »Gespenster«, die machtvollen Holzschnitte von den »Kronprätendenten« und die atemberaubenden Ölgemälde von »John Gabriel Borkman«. Aufgezeigt wird, wie Munch seine eigenen symbolistischen Ideen mit Ibsens Werk verband und dieses auch häufig umdeutete. Außerdem werden Munchs berühmte Ibsen-Porträts umfassend untersucht. (Text engl.)