Max Liebermann rückte um die Jahrhundertwende von den Motiven des einfachen ländlichen Lebens ab und wandte sich Szenen aus dem Leben des gehobenen Bürgertums zu. Das Werkverzeichnis, das in rund tausend Abbildungen das Werk Liebermanns aus den Jahren 1900 bis 1934 dokumentiert, zeichnet diese Entwicklung nach. Mit der Gründung der Berliner Secession 1899 wurde Liebermann eine zentrale Gestalt der Kunstpolitik in Deutschland. Er trug zur Entstehung eines neuen geistigen Klimas entscheidend bei. Getragen wurde seine Kunst vom liberalen Großbürgertum der Zeit, für das Liebermann zu einem gesuchten Porträtmaler avancierte. Er malte in den Jahren nach 1900 rund 250 Bildnisse, die hier zum ersten Mal umfassend vorgestellt werden. Im letzten, überaus fruchtbaren anderthalb Jahrzehnt seines Schaffens entstanden neben vielen Porträts rund 200 Ansichten aus seinem Garten in Wannsee, in denen er die Schönheit der vom Menschen mitgestalteten Schöpfung feierte. Diese Gartenbilder, die bei Sammlern zu den gesuchten Arbeiten des Künstlers zählen, werden hier ebenfalls zum ersten Mal in bisher nicht gekanntem Umfang präsentiert. »Dieser akribisch zusammengetragene und eingehend kommentierte Oeuvrekatalog geht über die rein kunsthistorische Analyse weit hinaus.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung]