Max Liebermann (1847 1935) ist nicht nur durch sein künstlerisches Werk, sondern auch durch seine einflussreichen kunst- und kulturpolitischen Aktivitäten einer Schlüsselfigur des vorletzten Jahrhundertwechsels in Deutschland: Als langjähriger Präsident der Berliner Secession und der Preußischen Akademie der Künste gehörte er zu den richtungsweisenden Förderern der Moderne im Berlin des Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Als Künstler, Mäzen und Sammler, Kulturpolitiker, als Repräsentant des jüdischen Großbürgertums war er Zeit seines Lebens streitbar und neugierig. Nun wird sein Werk in diesem Jahr in zwei bedeutenden Häusern ausgestellt - in der Ausstellungshalle der BRD in Bonn und von dort aus in der Hamburger Kunsthalle. Der ausstellungsbegleitende Band dokumentiert die retrospektive Zusammenschau und lädt zu einer Zeitreise ein: von den Bildkonventionen des 19. Jahrhunderts in Liebermanns Frühwerk über die Entdeckung des freien Spiels von Licht und Farbe in den urbanen Bildern bis hin zu experimenteller Farbmalerei in den See- und Gartenbildern aus der Zeit der Weimarer Republik. Fotografien und Dokumente zu Leben und Werk vervollständigen den umfassenden Werküberblick. (Dumont)