Das Stadtmuseum Berlin zeigte anlässlich des 30.Todesjahres des Malers Magnus Zeller (1888-1972), der zur zweiten Generation des Expressionismus zählt, erstmals in Berlin eine umfassende Werkschau des Künstlers. »Entrückung und Aufruhr«, dieser Titel einer Grafikmappe Zellers mit Gedichten von Arnold Zweig umschreibt die Pole einer eigenständigen künstlerischen Position, die Zeller ein Leben lang, unter wechselnden politischen Systemen, konsequent verfolgte. Seelisches und Materielles, Ergriffenheit und Entrüstung, Pathos in der Form und politisches Engagement in der Sache begegnen sich dabei nicht als Widerspruch. Ob in der Ekstatik des Frühwerks, im veristischen Impetus der Zwanziger Jahre, in den scheinbaren Idyllen und den traumatischen Visionen nach 1933, oder ob in der Zivilisationskritik der Spätzeit - immer ist die Realität gegenwärtig, jedoch überlagert von einer Sphäre des Unheimlich-Surrealen.