Im Jahr des 100jährigen Jubiläums der Künstlergruppe »Brücke« zeigt das Brücke-Museum das Spätwerk seines Initiators Karl Schmidt-Rottluff, der maßgeblich an Aufbau und Entwicklung der Gruppe beteiligt war. Mit der Schenkung von 74 seiner Gemälde an das Land Berlin legte er 1964 den Grundstock der Sammlung des Brücke-Museums, wo auch sein künstlerischer Nachlass aufbewahrt wird. Katalog und Ausstellung zeigen 109 ausgewählte Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen - eine Vielzahl davon unpubliziert - anhand derer in verschiedene Kapitel gegliedert die zentrale Themen und Stationen des Künstlers nach 1945 vorgestellt werden. Wesentliche Ideale der »Brücke«-Kunst, die er künstlerisch vor der Folie der zeitgenössischen Kunst weiterentwickelt, bestimmen auch das Spätwerk Schmidt-Rottluffs. Im Motiv orientiert er sich im Gegensatz zu den aufstrebenden ungegenständlichen Stilrichtungen konsequent am Gegenstand. Monumentale Form, irreale Proportionen und Perspektive sowie die reine Farbe bewirken in Schmidt-Rottluffs Werken eine unerhört kraftvolle Magie und zeigen die zeitlose Schönheit ganz elementarer Dinge.