Auf der Suche nach dem eigenen Ich und dem des Gegenübers hat das menschliche Gesicht seit jeher Künstler aller Couleur fasziniert. Im Zentrum dieser Publikation stehen Jean Dubuffet, Alberto Giacometti und Francis Bacon, die sich explizit mit dem Antlitz des Menschen auseinandergesetzt haben. 1946/47 malte Dubuffet eine dichte Folge von rund dreißig Portraits von Künstlerfreunden und Literaten, mit denen er die Grenze zum - wie er sagt - »Nicht-Mehr-Portrait« überschreitet: Die Personen beginnen hinter der anonymen Ansicht des »Nur-Mehr-Gesichtes« zu verschwinden. Die Serie markiert damit die zunehmende Anonymisierung des menschlichen Gesichts zu Beginn der Nachkriegszeit, die nicht zuletzt durch die Verbreitung technischer Bildmedien wie der Photographie einsetzt. Giacomettis eigenwillige Köpfe und Büsten und Bacons deformierte Selbstportraits vergegenwärtigen zwei weitere existenzialistische Deutungen dieser Entwicklung. Hinzu treten - neben Portraits vom Beginn der Moderne - großformatige Gesichts-Bilder aus der Gegenwart sowie Installationen der Medienkunst.