Hier werden zum ersten Mal die unterschiedlichen Facetten der Karlsruher Kunst in diesem spannungsvollen, von Widersprüchen geprägten Jahrzehnt in einem repräsentativen Überblick vorgestellt. Die mehr als 350 Exponate umfassende Schau zeigt nicht nur herausragende Werke der Malerei, Grafik und Bildhauerei, sondern thematisiert auch Aspekte der zeitgenössischen Fotokunst, des Kunsthandwerks und der Karlsruher Architekturgeschichte. Als bedeutende Kulturstadt steht Karlsruhe hier im Mittelpunkt eines faszinierenden Jahrzehnts: Nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs und der anschließenden Neuordnung der Gesellschaft in der Weimarer Republik waren die Jahre zwischen 1918 und 1933 geprägt vom Aufbruch zu neuen künstlerischen Ausdrucksformen und Inhalten. Karlsruhe avancierte in den turbulenten 20er Jahren zu einem weithin ausstrahlenden Zentrum des kritischen Realismus und der Neuen Sachlichkeit, das neben den anderen Kunstzentren dieser Stilrichtungen - der Metropole Berlin sowie Dresden, München, dem Rheinland und Hannover - eine wichtige Rolle spielte. Darüber hinaus blieben hier jedoch auch andere, tradierte Strömungen lebendig, insbesondere solche, die sich am Naturalismus und Impressionismus orientieren, vereinzelt auch expressive Tendenzen. Begleitend zur Ausstellung in der Städtischen Galerie in Karlsruhe bis 17. März 2006
